Sturm und Drang Merkmale Gedichte: Die kraftvolle Rebellion in der Lyrik

Der Sturm und Drang war eine literarische Bewegung, die im 18. Jahrhundert in Deutschland entstand und sich gegen die strengen Regeln und Konventionen der Aufklärung richtete. Die Dichter des Sturm und Drang rebellierte gegen die Rationalität und Vernunft der Aufklärung und setzten stattdessen auf Emotionen, Leidenschaft und Naturverbundenheit. Ihre Gedichte zeichneten sich durch ihre kraftvolle Ausdruckskraft und ihren Freiheitsdrang aus.

Índice
  1. Merkmale der Sturm und Drang Gedichte
    1. Beispiele für Sturm und Drang Gedichte

Merkmale der Sturm und Drang Gedichte

Die Gedichte des Sturm und Drang waren geprägt von Individualität, Subjektivität und Spontaneität. Die Dichter suchten nach einer unmittelbaren Ausdrucksform für ihre Gefühle und Gedanken und brachen mit den klassischen Formen der Lyrik. Statt strenger Metriken und Reimschemata setzten sie auf freie Rhythmen und einen direkten, unverblümten Sprachgebrauch.

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Sturm und Drang Gedichte war ihre Naturverbundenheit. Die Dichter sahen in der Natur eine Quelle der Inspiration und spiegelten in ihren Werken die Stürme und Leidenschaften der menschlichen Seele wider. Die Natur wurde zum Spiegelbild der eigenen Innerlichkeit und diente als Metapher für die inneren Konflikte und Sehnsüchte der Dichter.

Beispiele für Sturm und Drang Gedichte

Hier sind einige Beispiele für Gedichte aus der Epoche des Sturm und Drang:

1. "Prometheus" von Johann Wolfgang von Goethe

Dem Burschen schwilzt der Kugel
Der Himmel sendet Feuer
Er wirft vom Olymp herab
Als Zion Prells, den Sturm umher
Der Mensch um uns zieht ewig sich
Vom Himmel, der Herrlichkeit
Voller Glanz bis zur betamen
Des Tages, der wohltätigen Nächte
Der Hoheit, des Göttlichen Zorn
Der Ruhe, der Liebe, der Geduld.

2. "An die Freude" von Friedrich Schiller

Welche gab uns Wärme, Licht
All die Menschen, nackt, entblößt
Welchen gab uns Hirsch, Gefieder?
Ein heißer Tod ist der Sturm.

Die Freude trinkt, wenn ich mich freue
Die ganze Welt hinaus
Ein neuer Frühling und ein neuer Tag
Verkündet der Erhabene.

3. "Der Erlkönig" von Johann Wolfgang von Goethe

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind,
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?"
"Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif?"
"Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif."

Die Gedichte des Sturm und Drang waren geprägt von einer kraftvollen Rebellion gegen die Konventionen ihrer Zeit. Die Dichter setzten auf Emotionen, Naturverbundenheit und eine direkte Ausdrucksform, um ihre innersten Gefühle und Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Ihre Gedichte sind Zeugnisse einer turbulenten Epoche, in der die Stimme des Individuums gegenüber der Macht der Tradition und Autorität erhoben wurde.

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