Gedichte von Else Lasker Schüler: Die Dichterin der Expressionismus
Die Person hinter den Gedichten
Else Lasker Schüler war eine deutsche Dichterin, die von 1869 bis 1945 lebte. Sie gehört zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Expressionismus und wird oft als "Dichterin der Expressionismus" bezeichnet. Schüler wurde in Elberfeld geboren und wuchs in einer bürgerlichen jüdischen Familie auf. Ihr jüdischer Hintergrund und ihre künstlerische Sensibilität prägten ihr Werk maßgeblich. Schüler führte ein bewegtes Leben, das von persönlichen Tragödien, künstlerischen Erfolgen und politischer Verfolgung geprägt war. Sie lebte in Berlin und war Teil des pulsierenden kulturellen Lebens der Stadt.
Ihre Dichtung: Innovative und revolutionär
Else Lasker Schülers Gedichte sind geprägt von einer innovativen und revolutionären Sprache. Sie brach mit den traditionellen Formen der Lyrik und schuf eine neue, individuelle Ausdrucksform. Ihre Gedichte sind geprägt von einer starken Emotionalität, einer intensiven Bildsprache und einer tiefen Spiritualität. Schüler experimentierte mit verschiedenen Stilen und Techniken und schuf dadurch eine einzigartige poetische Welt.
Ein Schlüsselmerkmal von Schülers Gedichten ist ihre starke Verbindung zur Natur. Sie nutzte Naturmetaphern, um menschliche Gefühle und Erfahrungen auszudrücken. Ihre Gedichte sind von einer tiefen Verbundenheit mit der Natur durchdrungen und reflektieren die zyklischen Prozesse des Lebens. Schülers Naturlyrik ist geprägt von einer starken Sinnlichkeit und einer intensiven Wahrnehmung der Umwelt.
Ein Beispiel für Else Lasker Schülers Naturlyrik:
Der See
Ein Sonnenstrahl blitzt heimlich auf,
Ein Regenbogen sprüht.
Die Erde blüht und atmet auf,
Der See grüßt dich, mein Gemüt.
In diesem Gedicht verbindet Schüler auf eindrucksvolle Weise die Naturschönheit mit der menschlichen Seele. Der See wird zur Metapher für das Gemüt des lyrischen Ichs, das sich in der Harmonie mit der Natur wiederfindet.
Einflüsse und Rezeption
Else Lasker Schülers Werk wurde von verschiedenen Einflüssen geprägt. Sie war inspiriert von der Romantik, dem Symbolismus und dem Expressionismus. Besonders die Werke von Rainer Maria Rilke und Stefan George hatten einen starken Einfluss auf ihr Schaffen. Schülers Gedichte wurden zu Lebzeiten hoch geschätzt und erhielten Anerkennung von namhaften Literaten wie Thomas Mann und Hermann Hesse.
Der Expressionismus war eine künstlerische Bewegung, die sich gegen die bürgerliche Gesellschaftsordnung und die traditionellen künstlerischen Normen auflehnte. Schüler war eine wichtige Vertreterin dieser Bewegung und setzte sich für eine radikale Erneuerung der Sprache und der Kunstformen ein.
Ein weiteres Beispiel für Else Lasker Schülers expressionistische Lyrik:
Die Wunderlichen Märchen
Was wir hassen sind unsere Esser
Vor mir tanzen die leichten Sterne
Die Meere schwanken
In blinden Augen
Ich bete vor Glück unentwegt.
In diesem Gedicht offenbart sich Schülers künstlerischer Anspruch und ihre revolutionäre Sprachgewalt. Die Worte tanzen vor dem Leser und lassen eine Welt voller Mysterien und Wunder entstehen.
Else Lasker Schüler bleibt eine der bedeutendsten Dichterinnen des Expressionismus. Ihre Gedichte sind voller Leidenschaft, Schönheit und Tiefe. Sie hat die deutsche Lyrik nachhaltig geprägt und inspiriert noch heute viele Leser und Künstler. Ihre Werke sind zeitlos und laden immer wieder dazu ein, in die Welt der Poesie einzutauchen.
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