Gedichte vergleichen: Die Kunst des poetischen Vergleichs

Gedichte vergleichen ist eine der grundlegenden Techniken in der Poesie, die es ermöglicht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Gedichten herauszuarbeiten. Indem wir Gedichte miteinander vergleichen, können wir tiefer in ihre Bedeutung eindringen, ihre Formen und Stile analysieren und ihre Wirkung auf den Leser untersuchen. In diesem Artikel werden wir uns damit beschäftigen, wie Gedichte verglichen werden können und welche Aussagen und Erkenntnisse sich daraus ergeben können.

Índice
  1. Warum Gedichte vergleichen?
  2. Beispiel 1: "Das Liebesgedicht" von Rainer Maria Rilke und "Die Liebenden" von Pablo Neruda
    1. "Das Liebesgedicht" von Rainer Maria Rilke
    2. "Die Liebenden" von Pablo Neruda
  3. Beispiel 2: "Wenn du mich fragst" von Heinrich Heine und "Liebesschwur" von Johann Wolfgang von Goethe
    1. "Wenn du mich fragst" von Heinrich Heine
    2. "Liebesschwur" von Johann Wolfgang von Goethe

Warum Gedichte vergleichen?

Der Vergleich von Gedichten ermöglicht es uns, ihre Themen, Stile, Strukturen und Sprachbilder miteinander zu kontrastieren und zu vergleichen. Dies kann zu einer tieferen Verständnis der Gedichte führen, da wir ihre unterschiedlichen Ansätze und Perspektiven erkennen können. Durch den Vergleich von Gedichten können wir auch verstehen, wie sich die poetische Tradition im Laufe der Zeit entwickelt hat und wie verschiedene Dichter aufeinander Bezug nehmen.

Beispiel 1: "Das Liebesgedicht" von Rainer Maria Rilke und "Die Liebenden" von Pablo Neruda

"Das Liebesgedicht" von Rainer Maria Rilke und "Die Liebenden" von Pablo Neruda sind zwei Gedichte, die sich beide mit dem Thema der Liebe beschäftigen, jedoch auf unterschiedliche Weise. In "Das Liebesgedicht" beschreibt Rilke die Liebe als eine intensive emotionale Erfahrung, die das Herz des Liebenden erfüllt und ihn zu einem besseren Menschen macht. In "Die Liebenden" hingegen porträtiert Neruda die Liebe als eine körperliche und sinnliche Verbindung zwischen zwei Menschen, die sich leidenschaftlich zueinander hingezogen fühlen.

"Das Liebesgedicht" von Rainer Maria Rilke

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen,
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

"Die Liebenden" von Pablo Neruda

Sie nähern sich wie Eidechsen.
Sie begegnen sich, schlank, voller Wasser,
blicken sich an mit hungrigen Mündern,
können nicht schlafen, wenn sie sich anschauen.

Beispiel 2: "Wenn du mich fragst" von Heinrich Heine und "Liebesschwur" von Johann Wolfgang von Goethe

Ein weiteres Beispiel für den Vergleich von Gedichten sind "Wenn du mich fragst" von Heinrich Heine und "Liebesschwur" von Johann Wolfgang von Goethe. Beide Gedichte beschäftigen sich mit dem Thema der Liebe, jedoch auf unterschiedliche Weise. In "Wenn du mich fragst" reflektiert Heine über die Schwierigkeiten und Komplexitäten der Liebe, während Goethe in "Liebesschwur" die Liebe als einen starken und unabänderlichen Bund zwischen zwei Liebenden darstellt.

"Wenn du mich fragst" von Heinrich Heine

Wenn du mich fragst, warum ich die Blass
so huldige mit kläglichen Gedichten?
Es ist um sie, wesshalb die Sommernacht
ihr Sternentuch wegwälzt von seinem Gesichtchen.

"Liebesschwur" von Johann Wolfgang von Goethe

Ja, geliebtes, sel'ges Weib, ich schwöre dir zerstiebendem Ei!
In die Liaoferantschaft all meiner Sterne dennoch
Ruf ich dir heur angehört
Sag es: Martin, Cithreaen.

In der Poesie spielen Vergleiche eine wichtige Rolle, um verschiedene Gedichte miteinander in Beziehung zu setzen und ihre Bedeutung und Wirkung zu analysieren. Indem wir Gedichte vergleichen, können wir tiefer in ihre Struktur, ihren Stil und ihre Themen eindringen und neue Erkenntnisse über die Welt und das Leben gewinnen. Daher ist die Kunst des Vergleichs ein unverzichtbares Element in der Auseinandersetzung mit Gedichten und ihrem poetischen Gehalt.

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