Gedichte auswendig lernen - Eine Kunst für die Ewigkeit

Das Auswendiglernen von Gedichten ist eine Kunst, die seit Jahrhunderten praktiziert wird. Gedichte sind ein wichtiger Bestandteil der Literatur und haben die Fähigkeit, Emotionen und Gedanken auf eine Weise auszudrücken, die oft tiefer geht als einfache Prosa. Das Auswendiglernen von Gedichten ermöglicht es, diese Kunst zu verinnerlichen und sie jederzeit und überall präsent zu haben.

Índice
  1. Warum Gedichte auswendig lernen?
  2. Beispiele für Gedichte zum Auswendiglernen
    1. 1. "Die Lorelei" von Heinrich Heine
    2. 2. "Seestück" von Rainer Maria Rilke
  3. Tipps zum erfolgreichen Auswendiglernen

Warum Gedichte auswendig lernen?

Gedichte auswendig zu lernen hat viele Vorteile. Es schult das Gedächtnis, verbessert die Konzentration und fördert die Kreativität. Außerdem kann das ständige Wiederholen und Rezitieren eines Gedichts zu einer tiefen Verbindung mit dem Text führen, die über das bloße Lesen hinausgeht. Die Worte eines Gedichts können so zu einem treuen Begleiter werden, der einen durch Höhen und Tiefen des Lebens begleitet.

Beispiele für Gedichte zum Auswendiglernen

1. "Die Lorelei" von Heinrich Heine

"Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
dass ich so traurig bin,
ein Märchen aus uralten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein,
der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
dort oben wunderbar,
ihr goldenes Geschmeide blitzet,
sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
und singt ein Lied dabei,
das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh,
er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh'.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
am Ende Schiffer und Kahn,
und das hat mit ihrem Singen
die Lorelei getan."

2. "Seestück" von Rainer Maria Rilke

"Wenn das Verlangen nicht wäre, das Meer zu sehen,
dann könnte man meinen, das Meer sei mein.
Sieh, wie ich das Licht und die Bewegung liebe,
wie sie mich ganz durchfluten wie ein Leinwandbild.

Statt eines Himmels hat mein Blick das Meer,
in welchem, fern und fremd, wir kleine Segelschiffe sind,
uns sorglos unsre Wege steuernd fern der Freunde Land,
so daß wir zuletzt dem Licht zu glauben neigen
und alles, was war, für Handel und Gebet
und Glauben an Land, geräumt war und vergangen
und wir im Weltplan selber nur Spiegelung an einem Ort,
an welchem sich die Sinne kannen, wo
die Winde spiele spielen und die Götter
einen Heilkrug abgeschlossen als Verborgnis hinterm Duft.

Tipps zum erfolgreichen Auswendiglernen

Um Gedichte erfolgreich auswendig zu lernen, ist es wichtig, regelmäßig zu üben und sich Zeit zu nehmen, den Text zu verstehen. Es kann hilfreich sein, sich das Gedicht in Abschnitte einzuteilen und diese nacheinander zu memorieren. Zudem ist es empfehlenswert, das Gedicht laut zu rezitieren, um sich auch den Klang und die Betonung einzuprägen.

Mit etwas Geduld und Übung kann das Auswendiglernen von Gedichten zu einer bereichernden Erfahrung werden, die nicht nur das Gedächtnis stärkt, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Poesie herstellt. Also, wagen Sie es, ein Gedicht auswendig zu lernen und lassen Sie sich von der wunderbaren Welt der Poesie verzaubern!

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