Barock Gedichte Sonett: Die Kunst der barocken Dichtung

Die barocke Dichtung zeichnet sich durch ihre opulente Sprache, ihre Bildhaftigkeit und ihre thematische Vielfalt aus. Besonders das Sonett war eine beliebte Form der Dichtung im Barock, da es klare Strukturen vorgibt und den Dichtern viel Raum für kreative Entfaltung bietet. In diesem Artikel werden wir uns mit barocken Gedichten im Sonettformat befassen und einige Beispiele für diese faszinierende Kunstform präsentieren.

Índice
  1. Merkmale von barocken Gedichten im Sonettformat
  2. Beispiele für barocke Sonette
    1. Sonett 64 von Andreas Gryphius
    2. Sonett 55 von Catharina Regina von Greiffenberg

Merkmale von barocken Gedichten im Sonettformat

Barocke Gedichte im Sonettformat folgen in der Regel einer strengen Form: Sie bestehen aus vier Strophen mit jeweils vier Versen (Quartette) und einem abschließenden zweistrophigen Verspaar (Terzette). Die Reimschemata für die Quartette sind oft ABBA oder ABAB, während die Terzette in der Regel CCD oder CDE folgen.

Die Sprache barocker Sonette ist oft reich an Metaphern, Allegorien und Symbolen. Die Dichter nutzten diese Stilmittel, um komplexe Gedanken und Emotionen auszudrücken und ihren Gedichten eine tiefere Bedeutungsebene zu verleihen. Darüber hinaus war die barocke Dichtung geprägt von einer starken Emotionalität und einem Hang zur Übertreibung – die berühmte barocke Leidenschaftlichkeit spiegelt sich auch in den Sonetten dieser Zeit wider.

Beispiele für barocke Sonette

Um Ihnen einen Eindruck von der Vielfalt und Schönheit barocker Sonette zu vermitteln, möchten wir Ihnen einige Beispiele dieser poetischen Kunstform präsentieren:

Sonett 64 von Andreas Gryphius

Es ist nun genug, doch meine Tränen schweigen.
Ich habe jetzt kein Weinen mehr.
Nun aber weine, liebe Seele, du!
Ach Göttin, sieh mich an!
| Meine Geduld ist längst verzweifelt,
| mein Geist auf sturmge Pein gestellt.
| Wie willst du mich noch mal
| nicht endlich ganz verderblich machen?

Sonett 55 von Catharina Regina von Greiffenberg

Die Rose blühet roth und frisch,
und schmückt die Gärten jedermann,
doch was sie nicht zu schätzen wissen,
liegt obgemeldet umsonst daran.
| Sie sehen ihren Wohlgeruch
| nicht, ja machen ihn zumal zu fluch.
| Ach! Jene stets in heissem Neiden
| verschmähn den Pflug der Roseblumen.

Diese beiden Gedichte zeigen die Vielfalt und Tiefe barocker Sonette und geben einen Einblick in die barocke Dichtung dieser Zeit.

Barocke Gedichte im Sonettformat sind eine faszinierende Form der Dichtung, die die Emotionen und Gedanken der Dichter auf intensive und komplexe Weise ausdrücken. Die opulente Sprache, die starken Bilder und die strengen Formen machen diese Gedichte zu wahren Kunstwerken der Literaturgeschichte. Wenn Sie mehr über die barocke Dichtung im Sonettformat erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen, sich intensiver mit den Werken großer Barockdichter wie Andreas Gryphius, Catharina Regina von Greiffenberg oder Daniel Casper von Lohenstein zu beschäftigen.

Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen einen Einblick in die Welt der barocken Gedichte im Sonettformat gegeben hat und Sie dazu inspiriert, sich näher mit dieser faszinierenden Kunstform zu beschäftigen. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

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